Tschüss, HypoVereinsUniCreditBankProdukteVertriebsVerein.

Ich war gerne Kunde bei der HypoVereinsbank. Damals in München war es die Bank um die Ecke. Riesenbau am Goetheplatz. Tja, da logierte sie fürstlich. Drin, in einem hübschen Büro, saß mein Bankberater Herr K. und versuchte tapfer, mir Bankprodukte zu verkaufen. Aber gefühlt so richtig erst nach der Übernahme durch die UniCredit-Bank. Geschenkt.

Auch nach dem Wegzug aus München blieb ich der Bank treu, wenn auch mehr aus sentimentalen Gründen. Außerdem war die ec-Karte hübsch blau. Die mir wichtigen Leistungen empfand ich immer als durchschnittlich – und die Kontoführungs- und sonstige Gebühren ignorierte ich nach Kräften.

Irgendwann war Herr K. weg und Herr M. für mich zuständig. Immerhin jemand zuständig. Vorteile einer Filialbank eben. Wenig vorteilhaft war, dass Herr M. partout nicht davon ablassen wollte, mich zu einem Beratungsgespräch zu überreden. Man kennt das ja. Hier was umschichten, da was zukaufen – eben Gebühren verursachen. Dumm nur, dass ich zu dem Zeitpunkt schon in Berlin wohnte und ebenso partout nicht deswegen nach München reisen konnte.

Eine Filiale in Berlin kam auch nicht in Frage. Genau sechs davon gibt es – und keine davon in meiner Nähe.

Karte_berlin_hypovereinsbank

Für schlechten Service auch noch zahlen – da kann ich ja gleich zu einer Direktbank, da habe ich wenigstens nur eines von beidem. Doch der Reihe nach:

Online-Überweisungen per mTan zu autorisieren ist eine feine, bequeme Sache. Ging aber nicht mehr.

Mein Onlinebankingzugang war gesperrt. Einfach so. Ich vermutete einen Fehler, also rief ich bei der Hotline an. Die erklärte sich aber für nicht zuständig, schließlich habe ich ja einen persönlichen Berater. Den möge ich anrufen.

Ich mochte nicht, versuchte es aber dennoch. Der gute Herr M. arbeitet natürlich nur unter der Woche zu üblichen Zeiten. Also musste ich während meiner Arbeitszeit versuchen, ihn zu erreichen. Das ist kein Problem für die Firma, wohl aber für mich. Ich mache sowas einfach nicht gern. Aber diesmal musste es ja wohl sein. Gleich am dritten Tag erreichte ich ihn. Einen Tag zuvor erreichte mich ein Brief der Bank: Konto gesperrt, reine Sicherheitsmaßnahme, bitte mir Berater in Verbindung setzen. Achja.

Als die Verbindung schließlich bestand: Oh Wunder, er konnte nicht helfen. Zugang gesperrt, das sähe er wohl. Ich müsse nur schriftlich formlos … nein, per Fax ginge das nicht. Müsse schon eine Originalunterschrift sein. Oder ich könne doch einfach in einer Filiale vorbeigehen. Oder die Hotline anrufen.

Originalunterschrift. Kein Fax. Filiale. Lustig. 

Im Übrigen ist der Filialfinder auf HypoVereinsbank.de eine Zumutung, Bing! Maps ist viel besser dafür geeignet. Zeigt aber keine Öffnungszeiten an. Ist aber auch gar nicht nötig, wie ich dann feststellte. Die Öffnungszeiten sind schlicht: „Nie, wenn ich bereit mir, mir Zeit für die Bank zu nehmen.“ Werktags zwischen 10 und 18 Uhr bin ich im Springer-Hochhaus anzutreffen, ganz sicher nicht in einer Filiale der HypoVereinsbank. Ich kann meinen Widerwillen gegen eine Branche mit so lausigen Öffnungszeigen (erwähnte ich die Mittagspause?) mühsam nur in Worte kleiden.

Nicht ich will etwas von der HypoVereinsbank (die Kontosperrung rückgängig machen), sondern die HypoVereinsbank will etwas von mir (meine sieben Euro weiter zu niedrigen Zinsen bei sich liegen lassen dürfen und für dies und das noch Gebühren kassieren.). 

Nun will ich nicht mehr, München-Flair hin oder her. Ich gehe zu einer räudigen Pseudo-Direktbank. Kontoeröffnungsantrag ist schon losgeschickt. Zu einem Postkasten musste ich sowieso – Brief, Originalunterschrift etc.

(Übrigens: Das Konto wurde gesperrt, weil ich drei mal eine mTan angefordert habe, aber keine Eingegeben habe. Eingegeben habe ich keine, weil keine per SMS ankam.)