Tagesschau“-Chefredakteur Kai Gniffke hatte die Gratis-App am Montag gegenüber der dpa angekündigt und erklärt: „Mehrere Hunderttausend iPhone-Nutzer dürfen von uns erwarten, dass wir sie auch unterwegs mit seriösen Nachrichten versorgen.“ Die „Tagesschau“-App des öffentlich-rechtlichen Senderverbunds werde kostenlos sein, da sie aus der Rundfunkgebühr finanziert wird.
Gut, ich bin ja ein wenig befangen. Braucht mir ja niemand zu glauben, dass das nicht Ursache, sondern nur Nebeneffekt meiner Meinungen und Überzeugungen ist.
Diese dauernde Selbstmandatierung ohne ausreichenden Auftrag, diese dauernde Selbstnominierung für neue Tätigkeitsfelder, dieses selbstverständliche Verbraten der Rundfunksteuern für alles mögliche – es nervt mich ungemein.
Ich kann diese Haltung, die die von der Öffentlichkeit zwangsalimentierten Journalistenbeamten an den Tag legen, nur schwer ertragen. Schwerer noch als viele mir unverständliche Regungen in Printkonzernen.
Die Printkonzerne verbraten zudem nur ihr eigenes Geld, die Örff-Anstalten das von allen. Und indem sie es für immer mehr neues verbraten, schaffen sie sich immer neue Rechtfertigungen, so wie gehabt weiterzumachen. Nervt gewaltig, dieser bunte Bauchladen, der für alle was bietet und allen dafür Geld abknöpft.
Und zwar auch so, dass in Zukunft niemand mehr drumrum kommt.
Ich warte ja nur darauf, bis die Örff-Anstalten aus dem Zeitungssterben ableiten werden, dass sie auch Printprodukte machen müssen. Weil der Markt ja offensichtlich nicht funktioniert. Und weil mehrere Millionen Gebührenzahler mit Briefkästen (der Zeitungs-Empfangseinrichtung) ja von Tagesschau und Co erwarten dürfen, auch gedruckt mit Nachrichten versorgt zu werden. Die Informationen in Schriftform gibt’s ja online schon zuhauf, muss nur gedruckt werden.