Meedia: Das aktuelle IVW-Ranking der News-Portale

Auch in einem Monat mit schwierigen Bedingungen ist ein neuer Visits-Rekord möglich. Das haben im April u.a. Bild.de, Welt Online und stern.de gezeigt. Trotz des langen Oster-Wochenendes und weniger Werktage verbesserten sie ihre Visits-Rekorde. Bild.de enteilt dabei immer mehr dem Konkurrenten Spiegel Online, Welt Online hat Focus und Sueddeutsche überholt. 41 der Top-50-Angebote verloren im Vergleich zum März. MEEDIA präsentiert das aktuelle Ranking der Nachrichtenwebsites.

So gefällt mir das.

tagesspiegel.de relauncht – mit uraltem Willkommensgruß.

Relaunch_bei_tagesspiegel

Gerade eben relauncht, den Artikel dazu groß auf der Home – aber das Datum ist nicht mehr ganz frisch. Musste der Relaunch wohl heftig nach hinten geschoben werden. Das passiert leider. Immer und überall. 

Volles Gewicht auf die Inhalte. Der Tagesspiegel.de sagt’s so:

Unsere Seite lebt von starken Autoren, die uns noch viel wichtiger sind als neue Layouts oder technische Weiterentwicklungen. 

Dementsprechend ist auch wenig von Weiterentwicklungen zu sehen. 

Ein Leser meint gar

Jetzt doch wieder alles untereinander, zwei, max drei Themen im sichtbaren Bereich, Spiegel.de & Co. lassen grüßen, die Einfallslosigkeit der Produktentwickler (und Layouter) ist erschreckend.

Harsch sind sie schon, die Leser, wenn sich etwas ändert. Meine Meinung bilde ich mir morgen. Gute Nacht.

(Disclaimer: Ich arbeite für einen Verlag, der einen Mitbewerber publiziert.)

So sieht also eine „Online-Gegendarstellung“ aus (pic)

Derzeit auf oe24.at zu besichtigen.

Pastedgraphic

Kompletter Text (kursive Hervorhebung von mir)


Im Namen der Republik! x | verkleinern 

Das Handelsgericht Wien erkennt durch Hofrat Dr. Rainer Geißler als Richter in der Rechtssache der klagenden ParteiM E D I A P R I N T   Z E I T U N G S – U N D   V E R L A G   G M B H & C o K G, Muthgasse 2, 1190 Wien, vertreten durch Höhne, In der Maur & Partner Rechtsanwälte GmbH in 1070 Wien, wider die beklagten Parteien 1. „Ö S T E R R E I C H“ – Z E I T U N G S V E R L A G   G M B H, Friedrichstraße 10, 1010 Wien, 2. M E D I A   D I G I T A L   G M B H, Friedrichstraße 10, 1010 Wien, vertreten durch Berger Saurer Zöchbauer Rechtsanwälte in 1030 Wien, wegen Unterlassung (EUR 11.000, 00) und Veröffentlichung (EUR 2.000,00) zu Recht:
Die Erstbeklagte ist schuldig, es zu unterlassen, im geschäftlichen Verkehr zum Nachteil der Klägerin den Wettbeweb des Medieninhabers der Tageszeitung „Österreich“ zu fördern, indem sie die Tageszeitung „Österreich“, wenn auch bloß sinngemäß, als die neue Nr. 1 der österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK) bezeichnet, sofern die Tageszeitung „Österreich“ nicht in allen von der ÖAK im Rahmen der von ihr erhobenen Auflagenliste ermittelten Kriterien, so insbesondere nicht im Kriterium „Verkauf Gesamt“, nachweislich die höchste Auflagenzahl aufweist.
Die Zweitbeklagte ist schuldig, es zu unterlassen, im geschäftlichen Verkehr zum Nachteil der Klägerin den Wettbeweb des Medieninhabers der Tageszeitung „Österreich“ zu fördern, indem sie die Tageszeitung „Österreich“, wenn auch bloß sinngemäß, unter Bezugnahme auf die ÖAK als die Nummer 1 der Tageszeitungen des Landes bezeichnet, sofern die Tageszeitung „Österreich“ nicht in allen von der ÖAK im Rahmen der von ihre erhobenen Auflagenliste ermittelten Kriterien, so insbesondere nicht im Kriterium „Verkauf Gesamt“, nachweislich die höchste Auflagenzahl aufweist.
Die Zweitbeklagte ist schuldig, den klagsstattgegebenden Teil des Urteils (ausschließlich der Kostenentscheidung) ohne unnötige Verzögerung nach Rechtskraft auf eigene Kosten mit Fettumrandung, Fettdrucküberschrift sowie mit gesperrt und fett gedruckten Namen der Prozessparteien, im Übrigen jedoch mit Normallettern in ihrem Online Medium OE 24 auf der Website www.oe24.at oder, sollte die genannte Internetadresse geändert werden, auf einer Website, mit der an Stelle der Internetadresse www.oe24.at verwendeten Internetadresse in einem Fenster in der Größe eines Viertels der Bildschirmoberfläche, die bei Eingabe der Internetadresse www.oe24.at bzw. an der Stelle der Internetadresse www.oe24.at eingegebenen Internetadresse in der Adresszeile des Webbrowsers unmittelbar erscheint, für die Dauer von 30 Tagen zu veröffentlichen.
Die Klägerin wird ermächtigt, den klagsstattgebenden Teil des Urteils (ausschließlich der Kostenentscheidung) binnen sechs Monaten nach Rechtskraft auf Kosten der Erstbeklagten mit Fettumrandung, Fettdrucküberschrift sowie mit gesperrt und fett gedruckten Namen der Prozessparteien, im Übrigen jedoch mit Normallettern, jeweils auf Seite 3 einer Freitagsausgabe der österreichweit erscheinenden Tageszeitungen „Österreich“ und „Kurier“ sowie „Kronenzeitung“ zu veröffentlichen.

 

Handelsgericht Wien, am 28. November 2008, Hofrat Dr. Geißler

Wolfgang Wagners Tod in Onlinemedien (Pics)

Sonntag Nacht: Wenn es da „Breaking News“ gibt, sind viele Onlineredaktionen schlecht aufgestellt. Nachtbesetzung. Bestenfalls. Meistens passiert ja auch nichts. Manchmal aber doch: Heute nacht starb Wolfgang Wagner. Die Würdigungen überlasse ich anderen, mich interessiert hier nur: Was steht auf Online-Nachrichtenseiten?

Hier eine Galerie mit den Top-20-Nachrichtenportalen (zzgl. N24.de – aus alter Verbundenheit). Jeder Screenshot ein Suchbild: Wo ist die Wagner-Meldung? Ganz unten die Tabelle mit der Auflösung.

(Blättern in der Großansicht durch Pfeiltasten.)

Übersicht über die Artikellage der Top-20-Nachrichtenseiten, basierend auf den Agof-Zahlen, zitiert nach meedia.de.


 

 

 

 

sofort sichtbar

großer Artikel incl. Bild

kleine Meldung

keine Meldung auf Home

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Bild.de

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Spiegel Online

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Welt Online

 

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Focus Online

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sueddeutsche.de

 

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6

stern.de

 

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7

rp-online.de

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8

Zeit Online

 

 

 

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9

Faz.net

 

 

 

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10

abendblatt.de

 

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11

DerWesten

 

 

 

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12

n-tv

 

 

 

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Handelsblatt Online

 

 

 

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14

FTD

 

 

 

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15

News.de

 

 

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16

Morgenpost Online

 

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manager-magazin.de

 

 

 

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N24

 

 

 

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Natürlich ist es ökonomisch nicht sooo sinnvoll, Redakteure zu extremen Randzeiten in die Redaktion zu setzen. Das ist richtig teuer; die Arbeitskraft fehlt dann zu anderer Zeit – wenn wirklich viele Benutzer auf der Seite sind. Andererseits: Wer kann, der kann. Denn vielleicht passiert ja mal wirklich was – so wie bei Michael Jacksons Tod.

faz.net: N24 und das Denkmal für den besten Nachrichtensender der Welt – im Film

Das alles ist freilich nichts gegen das Denkmal, das Sat.1 seinem Schwestersender nun in der „Grenze“ setzt, die – anders als in den zuvor genannten Produktionen – nicht nur Fernsehbildschirme abfilmt, sondern immer wieder direkt ins vermeintliche Live-Programm eines Senders schaltet, der wenigstens im Film so ist, wie ihn sich Politik und Landesmedienanstalten immer schon gewünscht haben.

Den iPhone-Spiegel werde ich häufig mal kaufen. Obwohl er so langweilig ist. (Posting)

„Schlecht gemacht“ ist natürlich eine freche Ausdrucksweise. Die App ist langweilig (der Inhalt des aktuellen Heftes auch).

Mit der App vom Spiegel kann man „Der Spiegel“ online lesen. Und so einfach, dank Apple: „Kaufen“ klicken, 2,99 Euro an Apple zahlen. Davon dürften beim Spiegel 2,29 ankommen, 30 Prozent behält normalerweise Apple ein. Ist das eigentlich viel für einen Vertriebsweg? Wahrscheinlich schon, denn Spiegel will zum einen nach einer Einführungsphase den Preis erhöhen (auf 3,99) sowie für Heft-Abos eine eigene Payment-Infrastruktur verwenden (Quelle: onetoone.de)

So ist das beste an der App auch das, was der Nutzer zunächst nicht wahrnimmt: Die Infrastruktur dahinter. Ein schmerzfreier, schneller Registrierungsprozess.  Einmal Mailadresse und gewünschtes Passwort angeben, Kaufen anklicken, fertig. Gut, man kann seine Zugangsdaten auch noch auf spiegel.de eingeben. Hat dann Zugriff auf das e-paper. Single-Sign-On heißt das. (Wow.)

Der gemeine iPhone-Nutzer freut sich daran wenig, sondern wertet die App im iPhone-Store fröhlich ab. Nach fünf Sternen zum Start derzeit nur drei. Und zu kritisieren gibt es ja auch eine Menge (dazu gleich mehr). Es scheint, als hätten die Spiegel-ianer sich zunächst auf das Werkeln im Hintergrund konzentriert. Auf die Prozesse, mit denen sie ihr Geschäftsmodell umsetzen können.

Eine App bei irgendeiner Programmierbude bestellen, mit Features ausstatten und in den Appstore stellen – das haben schon viel zu viele gemacht. Stern, N24, n-tv, Focus, Handelsblatt & so weiter, da teilen sich viele einen Markt, in dem 0 Euro umgesetzt werden und der einzige Erfolg das Auftauchen in einer Rangliste ist.

Das verschiebt beim kritischen Publikum natürlich auch ein wenig die Erwartungshaltung: Wenn der Twitter-Button fehlt, ist gleich die ganze App doof. Wenn sie Geld kostet, ist sie Extra-Doof.

Extra-Doof finde ich, dass der Spiegel auf dem iPhone nach der Einführungsphase teurer sein soll als der gedruckte. Unverschämt. Spiegel spart Papier und Vertrieb, dafür soll ich 18 Cent mehr ausgeben? OK, vielleicht. Vielleicht zahle ich ja für den Service, mir weder einen Kiosk suchen zu müssen (alternativ: gammlige Ausgaben anfassen zu müssen, die schon durch zig Hände gegangen sind) noch das Heft mit mir rumschleppen zu müssen.

Dafür will ich aber folgendes, lieber Spiegel-ianer:
– Jeder Redakteur, der ein Minuszeichen im Fließtext als Trennzeichen verwendet, soll mit dem Stöckchen auf das Fingerchen bekommen. In der aktuellen Ausgabe sind mir zu viele falsch getrennte Worte. (Sprich: Ich will, dass das Produkt so ernst genommen wird die der gedruckte Spiegel.)
– Die Bilder sollen mitgeliefert werden, nicht nur die Bildunterschriften wie teilweise jetzt. Aber bitte intelligent: Erst den kompletten Text, schlank und schnell. Dann alle Bilder. 
-Eine Suchfunktion über das Heft hätte ich gerne. Und überhaupt: Über alle Hefte. Dabei könnt ihr mir gerne andere Hefte zum Kauf anbieten, in denen Artikel stehen, die zur Suche passen.
– Den alten Kram aber bitte billiger. Mal im Ernst, ihr handelt mit verderblicher Ware, nicht mit Wein. 
– Twitter-Integration. Ja, wirklich. Ich will aus der App twittern. Nutzt das doch, um einen Link zum e-Paper zu verbreiten.
– Macht mir bloß keine störende Werbung rein. Wehe, da blinkt oder tönt was. Oder unterbricht den Lesefluss in Artikeln.
– Artikel gepusht bekommen, wenn sie fertig sind. Ich will kein komplettes Heft, keine abgeschlossene Einheit. Huch, Kulturschock. Ich weiß.
– und noch einiges mehr. Wirkliches cooles Zeug, das eure Leser nutzen wollen. Aber das behalte ich für mich.

Weiterlesen? Christian Jakubetz nennt die App „Schluder-Spiegel„, beim Font-Blog wird vom „Fehlstart“ gesprochen.

Google macht Zugeständnis an Verlage – Golem.de

Google modifiziere sein „First Click Free“-Angebot so, dass nicht registrierte Nutzer am Tag nur noch fünf Artikel aus einer bestimmten Zeitung anklicken können, schreibt
Produktmanager Josh Cohen im Google News Blog. Danach werden sie auf eine Seite weitergeleitet, auf der sie sich registrieren oder ein Abonnement abschließen müss

Auf die darauf folgende Diskussionen in Verlagen (und: im Verlag) habe ich eigentlich ganz, ganz wenig Lust.

Was das bedeutet weiß ich schon jetzt: Mehr Pay. Führt dazu, dass viele Nutzer mehr unterschiedliche Angebote als bisher verwenden werden. Gut für die kleinen, schlecht für die großen Player.