Es begeistert mich, wie der Guardian digitalen Journalismus betreibt – wen nicht. Höchst motivierend, anregend. Ein ungutes Gefühl habe ich dennoch auch dabei; das hat der journalist prima auf den Punkt gebracht. Er hat diesen Absatz als letzten in seinem guten Artikel über den Guardian veröffentlicht:
Zweieinhalb Jahre nach Millers düsterer Prophezeiung, dass dem Guardian binnen weniger Jahre das Geld ausgehen könnte, ist ein Bankrott nicht in Sicht. Aus dem Vorstand des Scott Trusts hört man in diesen Tagen unter der Hand, Alternativen zur aktuellen Strategie seien kein Thema. „Der Guardian verliert weiter Geld, aber die Stiftung hat noch genügend Mittel für einige Jahre, vielleicht bis 2018″, orakelt John Lloyd.
John Lloyd ist lt. Journalist ein Kolumnist der Financial Times und Mitgründer des Reuters Institute for the Study of Journalism in Oxford.
Vier Jahre wären wenig, verdammt wenig. Aus der Ferne betrachtet nehme ich nicht wahr, dass sich der Guardian annähernd so intensiv um die Findung eines digitalen Geschäftsmodells bemüht wie um die Erfindung des digitalen Journalismus.